Welterbetag 2020 - digital
Das Welterbe verbindet - die LimesGemeinden im Naturpark
Die für den Welterbetag 2020 geplanten Aktionen können aufgrund der derzeitigen Situation leider nicht stattfinden.
Stattdessen laden wir Sie auf einen virtuellen Streifzug mit den untenstehenden Videoclips ein, den Welterbetag 2020 digital zu erleben.
Natürlich sind Sie alle ebenso herzlich eingeladen hinaus zu gehen, der Deutschen Limesstraße von Ort zu Ort zu folgen, auf dem Limesradweg der Geschichte näher zu kommen oder zu Fuß – wie die Römischen Soldaten – auf den ausgeschilderten Limeswanderwegen das Bodendenkmal zu entdecken. Faszinierende Zeugnisse der Vergangenheit sind auch im Römer und Bajuwaren Museum Burg Kipfenberg zu entdecken. Dort befindet sich auch der Infopoint Limes.
Alle Videos werden am Welterbetag, am Sonntag, den 07. Juni 2020, auch auf Facebook und Instagram gestellt und wir würden uns freuen, wenn diese von dort geteilt werden.
Welterbetag in den LimesGemeinden digital (04:54)
Welterbetag 2020 digital (05:40)
Zum Thema "Welterbe Erfahren" beantwortet Dr. Karl Heinz Rieder 5 Fragen (03:51)
Der Limes in Altmannstein
Die Römer und ihre Kultur haben im Naturpark Altmühltal tiefe Spuren hinterlassen. Reste des Limes, der einstigen Grenze des Imperium Romanum zum Gebiet der Germanen, sind heute noch zu sehen. Seit 2005 gehört das Bodendenkmal obergermanisch-rätischer Limes zum Weltkulturerbe der UNESCO.
Bei Altmannstein weist der Limes eine Besonderheit auf: den Limesknick. Zwischen Schamhaupten und Sandersdorf quert er die Niederung des Schambachtals. Das Tal selbst zwingt den Limes eigentlich nicht zum Verlassen seines schnurgerade nach Südosten gerichteten Verlaufs zur Donau. Dennoch greift die römische Grenze noch einmal auf einer Breite von etwa sechs Kilometern in das Gebiet nördlich des kleinen Flusses aus. Über die Gründe für diesen Umweg lässt sich nur spekulieren. Es ist aber denkbar, dass hierbei die Sicherung der Wasserversorgung eine Rolle spielte, denn nur der Schambach führt in dieser trockenen Region ganzjährig Wasser.
Westlich von Altmannstein quert der Limes erneut den Talgrund und nimmt seine ursprüngliche Richtung wieder auf. Auf der Hochfläche des Meßnerberges hat er sich als deutlich überhöhter Feldrain erhalten, ebenso die ehemalige Turmstelle WP 15/30 auf der Kuppe des Berges. In dem steilen Hangwald des anschließenden Seitentales sind streckenweise sogar die Mauerschalen und Reste des Palisadengrabens sichtbar. Östlich der Straße Altmannstein-Mendorf auf der Hochfläche des 495 m hohen „Kochberges“ liegen die Turmstellen WP 15/31 und WP 15/32. Ab hier zeichnet sich die rätische Limesmauer auf einer Strecke von über fünf Kilometern bis zum Beginn des Hienheimer Forsts noch als schnurgerader Feldweg im Gelände ab.
Feldweg als indirektes Merkmal der Limesflucht
Östlich der Ortschaft Hagenhill wurden bis Laimerstadt 4 Kilometer Feldwege über die Raetische Mauer gebaut. Die Limesflucht wird so zwar sehr markant im Gelände auf weite Strecken nachvollziehbar, jedoch sucht man hier Befundspuren von Mauer und Palisade oder Türmen vergebens. Zuweilen sind ...
Kleinkastell Güssgraben
In der Nähe von Wp. 15/18 befinden sich die Fundamentreste eines Kleinkastells. Der Bau ist im lichten Hochwald an den lose herumliegenden Steinen gut zu erkennen. Von diesem Kleinkastell Güssgraben ist nur die Größe mit 18,50 auf 18,50 Meter und die beiden seitlichen Zugänge bekannt. Vor ...
Kleinkastell Hinterer Seeberg
Ähnlich wie das Kleinkastell Güssgraben steht das Kleinkastell „Am Hinteren Seeberg“ in direktem Limesbezug nahe des Wp. 15/22. Das Mauergeviert mit einer Abmessung von 17 auf 17 Meter hat einen auffällig breiten Wall von circa 1,5 Meter, in dem die Mauerreste zu vermuten sind. Der Befund ...
KUNSTamBANDamLIMES in Altmannstein
Sieben Skulpturen visualisieren das UNESCO-Welterbe Limes. In den Kunstobjekten haben die Künstler in verschiedenen Materialien und Formen ihre Sichtweise zum UNESCO-Welterbe Obergermanisch-Raetischer Limes zum Ausdruck gebracht. An markanten Orten finden Bürger und Gäste die Kunstwerke, die ...
Steinwall der raetischen Mauer im Köschinger Forst
Im eingezäunten Wald des Köschinger Forstes konnte der Steinwall der Raetischen Mauer durch die einheitlichen Bedingungen auf einer Länge von 3,5 Kilometer weitgehend sichtbar erhalten bleiben. Nur unterbrochen durch querende Wald- oder Rückewege lässt sich der Wallbefund auf längere ...
Steinwall der Raetischen Mauer vor Wp. 15/31
Ein besonders schöner Abschnitt des Limessteinwalls hat sich bei Altmannstein am Westabhang des Kochberges erhalten. Die ersten Spuren sind in Flucht des Limeswalls im unteren Teil des Westabhangs des Kochbergs einzelne, sehr große lose Felsbrocken, die möglicherweise in die Limesmauer ...
Turmstelle Wp. 15/20
Am Wachtposten Wp. 15/20 „Auf dem Öchselberg“ sind die Standorte von Holz- und Steinturm sichtbar erhalten. Der Graben um den Holzturm misst von Sohle zu Sohle circa 10,50 auf 11 Meter, mit einer oberen Grabenweite von circa 3 auf 4 Meter und einer Tiefe von etwa 40 bis 50 Zentimeter. Am ...
Turmstelle Wp. 15/23
Im Abschnitt zwischen Wp. 15/22 - 23 biegt die Limeslinie in einer weiten Kurve von WNW in Richtung ONO um. Der Limes bildet dort gleichzeitig eine sichtbare Schlaggrenze, deckt sich jedoch nicht überall genau mit den heutigen Grenzverlauf. Die erste Turmstelle nach der Biegung ist der ...
Turmstelle Wp. 15/25
An der Turmstelle Wp. 15/25 wurden der Holz- und Steinturm durch Streckenkommisar Fink untersucht. Der gut erhaltene Graben um den Holzturmstandort ist außen 15,30 auf 16,30 Meter groß und 40 bis 60 Zentimeter tief. Zwei Sondageschnitte und der über den Holzturmstandort laufende Mauerversturz ...
Turmstelle Wp. 15/30 bei Altmannstein
Südlich von Sollern wird auf der Hochebene des Mesnerberges der Limesverlauf wieder an den dortigen Grundstücksgrenzen auch im Gelände erkennbar. Zunächst erkennt man ihn als Böschungskante mit einer Überhöhung außen von ungefähr 2 Metern. Ab einem Knick nach der Böschung wird der ...
Turmstelle Wp. 15/31
An der Turmstelle Wachtposten 15/31 fallen zunächst nur die unregelmäßigen Erhebungen der bis zu 1 Meter hohen Aushubhaufen am Steinturm auf. Diese erstrecken sich über eine Fläche von circa 10 auf 12 Meter. Der Standort ist stark verwühlt und hat eine Vertiefung in der Mitte. Nur ...
Turmstelle Wp. 15/32
Auf dem Kochberg knickt die Limeslinie im Bereich des Wachtposten 15/32 in kürzeren Abschnitten nach Osten um. Sie ist im Dickicht des Waldrands als Steinwall, zum Teil auch mit Lesesteinen, oder als Böschung zu erkennen. An einem der Knicke befindet sich die Turmstelle 15/32 mit mehreren ...
Der Limes, im Volksmund auch Teufelsmauer genannt, verlief quer durch den heutigen Naturpark Altmühltal. In seinem Hinterland zeugen Städte mit Tempeln und Thermen, Kastelle und Gutshöfe von der hochstehenden Kultur in den ersten Jahrhunderten nach Christi Geburt. Ab dem Jahr 15 v. Chr. bis 16 n. Chr. eroberten die Stiefsöhne des Kaisers Augustus, Drusus und Tiberius, das Land nördlich der Alpen zunächst bis zur Donau. Unter Domitian drangen die Römer weiter vor. In seinem letzten befestigten Ausbau bestand der Limes Raeticus zwischen Lorch, Aalen, Gunzenhausen, Weißenburg, Kipfenberg, Altmannstein und Eining an der Donau aus einer Steinmauer, in regelmäßigen Abständen durch Wachtürme ergänzt. Mit Feuerzeichen konnten die Wachposten schnell Hilfe herbeiholen, wenn Gefahr drohte. Bei größeren Überfällen wurde Hilfe bei den Truppenlagern angefordert, die strategisch gut verteilt im Hinterland lagen. Ein gut ausgebautes Netz von Straßen, technische Meisterleistungen römischer Ingenieure, die bis in die Neuzeit benutzt wurden, ließ den Transport von Menschen, Nachrichten und Waren zügig rollen. Das Land an der Altmühl blühte unter römischer Herrschaft.