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Neuenhinzenhausen

1353
Erste Erwähnung eines Jakob Hinzenhauser

Mitte 16. Jh.
Verlegung des Sitzes der Burg im Pflegholz ins Tal; Bau eines Wasserschlosses

1557
Hofmark von Wernher von Muggenthal auf Sandersdorf übernommen.

1643
Im Dreißigährigen Krieg kein Schaden am Schloss und dem Dorf, „weil anno 1643, als einige schwedische Truppen davonzogen, diese durch einen mutigen Jäger namens Johann
Schneeberger, samt dessen Jungen und etlichen streitbaren Männern [davon] abgehalten worden [waren]“.

1760
Verkauf der Hofmark an Freiherr von Berchem und General Strasser

1774
Weiterverkauf an Adrian von Lafabrique1779 Vererbung an die Schacky auf Offendorf

1806
Das Schloss wird abgetragen.

1957
Freilegung gut erhaltener Fresken aus dem 16. und 17. Jahrhundert in der Kirche St. Walburga

Chronik von Neuenhinzenhausen
Quelle: Festschrift 100-jähriges Vereinsjubiläum FFW Neuenhinzenhausen/Sollern

Die erste geschichtliche Erwähnung eines Jakob Hinzenhauser geht auf das Jahr 1353 zurück. Der Edelsitz – Burg – des Geschlechts derer von Hinzenhausen stand ursprünglich 5 Kilometer weiter nördlich im Pflegholz nicht weit von Riedenburg. Etwa Mitte des 16. Jahrhunderts wurde der Sitz ins Tal verlegt und „Neuenhinzenhausen“ benannt. Der neue Sitz war das ehemalige Wasserschloss Neuenhinzenhausen, siehe Stich von Wening von 1701.

Nach Angabe des Riedenburger Heimatforschers Zoller erhielt ein Jakob der Hinzenhauser vom Kloster St. Emmeram die Advokatie über die Pfarrkirche in Sollern. Ulrich Hinzenhauser war 1397 Richter in Dietfurt, Marquart Hinzenhauser Pfleger zu Altmannstein und Hans HInzenhauser um 1430 Pfleger zu Kirchberg. Ferner führt Zoller an: Matthäus Hinzenhauser als Landrichter in Kelheim und als Beisitzer auf der Landschranne zu Riedenburg (1464), dessen Tochter Barbara als Äbtissin zu Hohenwart (1485), Marquart und Friedrich Hinzenhauser als Pfleger zu Pfaffenhofen. Im Jahre 1556 verkaufte Margarethe, geborene Hinzenhauserin, des Wolfgang Seßtahlers auf Tachenstein und Eggersberg hinterlassene Wittrib, ihre Hofmark Altenhinzenhausen an die Bürgerschaft in Riedenburg. Eine Zeitlang war die Hofmark dann im Zwischenbesitz der Flitzingerund in der ersten Hälfte des 16. Jahrhundert finden wir als Hofmarkherren die von Muggenthal auf Mindelstetten und Steinsdorf. Christoph v. Muggenthal auf Neuenhinzenhausen , Mindelstetten und Steinsdorf ist 1632 und liegt in der Steinsdorfer Filialkirche begraben. Hans Wolf v. Muggenthal auf Neuenhinzenhausen, Hiendorf, Steinsdorf und Grashausen war Pfleger und Kastner zu Dietfurt und hat mit seiner Ehegosponsin Poyxena im Jahre 1666 in der Pfarrkirche zu Sollern seine letzte Ruhestätte gefunden.

In der ehemaligen Klosterkirche zu Schamhaupten befindet sich ein Grabstein der Kinder des Christoph v. Muggenthal auf Neuenhinzenhausen, derer Mutter eine geborene v. Flitzing war.

Im Dreißigjährigen Krieg ist dem Schloss und dem Dorf Neuenhinzenhausen nichts passiert, „weil anno 1643, als einige schwedische Truppen davorzogen, diese durch einen herzhaften Jäger namens Johann Schneeberger samt dessen Jungen und etlichen streitbaren Männern abgehalten worden“, dem Ort und Schloss Schaden zuzufügen. Noch genannt seien als Schlossherren auf Neuenhinzenhausen aus dem Geschlecht derer von Muggenthal.

Albrecht als Pfleger zu Dietfurt und Riedenburg und als Landrichter der Grafschaft Hirschberg um 1660, Franz Ignaz, Domherr zu Regensburg, gestorben 1740 zu Ingolstadt und Karl Ignaz, der 1725 mit 23 Jahren in Sollern beerdigt wurde. Die Herren von Muggenthal hausten auf Neuenhinzenhausen von 1557 – 1780. In der Pfarr- und Wallfahrtskirche Bettbrunn befindet sich im Chor der Grabsteine der anno 1733 verstorbenen Freifrau Eleonore v. Muggenthal auf Hinzenhausen, geborene Freiin v. Hackhe auf Flösch und Winterburg, gewesene Gräfin v. Degenfeld, Gattin des Freiherrn Maximilian Albrecht. Nach dem Erlöschen des Geschlechts derer v. Muggenthal kam die Hofmark Neuenhinzenhausen an die Freiherrn v. Bassus auf Sandersdorf, Eggersberg und Trachenstein. Im Jahre 1760 geht die Hofmark durch Verkauf an Freiherrn vom Berchem und General Strasser und von ihnen 1774 an Adrian von Labrique. 1779 fällt es durch Erbgang an die Freiherrn v. Schacky. Übrigens die Hofmark Offendorf gehörte auch Freiherrn v. Schacky.

Das Wasserschloss Neuernhinzenhausen wurde nach Auflösung der Hofmark Offendorf 1866 für baufällig erklärt und abgetragen bzw. zu Bauernhäusern umgebaut.

Bei der Renovierung des Kirchleins St. Walburga 1957/68Wurden guterhaltene Fresken aus dem 16. oder frühen 17. Jahrhundert freigelegt. Eine gemalte Ansicht vom Schloss und Dorf Neuenhinzenhausen zeigt das Altarbild in der Kirche St. Walburga und eine Schützenscheibe im Gasthaus Hilger dem ehemaligen Jägerwirt.

Der Ort Neuenhinzenhausen wurde in seiner dezeitig Größe 1929 durch Eingemeindungen von Sollern und Viermühlen gebildet. 1972 erfolgte die Eingemeindung zur Marktgemeinde Altmannstein. Letzter selbständiger Bürgermeister von Neuenhinzenhausen war Georg Schaller.