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Mendorf

Geschichtliches

Keltische Viereckschanze bei Biber

887
Erste Erwähnung als „villa mendorf“

1123
Beurkundung mit Gotpolt von Mendorf

1477
Peter von Mendorf spendete für die Mendorfer Kirche den Kirchenwald

ab 16. Jh.
Erlöschen des mendorfschen Geschlechts und Übergang in den Besitz der Muggenthaler auf Sandersdorf und deren Nachfolger, den Freiherren de Bassus.

1696
Erbauung der Filialkirche St. Leodegar im Barockstil durch Dominikus de Bassus (Figur des guten Hirten auf dem Baldachin der Kanzel von Ignaz Günther)

1763
Geburt von Johann Simon Mayr (Musiker und Komponist, gestorben 1845 in Bergamo)

Chronik von Mendorf
Quellen: Schnell Kunstführer Nr. 2208, Verlag Schnell & Steiner Regensburg,
Internationale Simon Mayr Gesellschaft e.V.

In Urkunden des 9. Jh. taucht Mendorf schon als „Villa Mandorf im Chelsgau“ auf. Die „Villa“, das heißt ein größeres Landgut mit Herrenhaus und in engster Umgebung angesiedelte zinspflichtige Bauern, gehörte um diese Zeit Kaiser Arnulf, der in Regensburg ein Pfalz unterhielt.

Im Jahr 887 tauschte er einge Ländereien, so auch die Villa Mandorf, mit dem Regensburger Bischof Amricho gegen ein Jagdgebiet bei Prüll (Regensburg).

In den Jahren zwischen 996 und 1000 berichten die Urkunden von Grundstücksschenkungen in Mendorf an das Regensburger Kloster St, Emmeram. Auch das Kloster Weltenburg hatte vom 12. Jh. an Besitzungen in Mendorf.

Die Gegend um Mendorf war vor allem wegen ihrer guten Böden begehrt. Seit 1186 ist schließlich auch ein Adelsgeschlecht der "Mendorfer" bekannt. Neben den Mendorfern gab es am Ort noch einen Adelssitz der Endorfer sowie später einen der Herren von Muggenthal, die sich um 1420 von Sandesdorf aus eingekauft hatten. Die Güter der Mendorfer und Endorfer befanden sich im Jahr 1520 in Händen einer Barbara Mendorfer. Deren Vormunde verkauften den ganzen Besitz an die Muggenthaler. Von nun an also teilte Mendorf das Schicksal der Herren von Muggenthal auf Sandersdorf und verlor im Laufe des 16. Jh. zusehends an Bedeutung. Die Gerichtsbarkeit der ursprünglich selbständigen Hofmark war auf die Herrschaft Sandersdorf übergegangen und die alten Adelssitze in Mendorf verfielen. Die Quellen berichten jedoch von einem Bräuhaus, das sich noch bis ins frühe 17. h. als Konkurrenz des Sandesdorfer Schloßbrauhauses behaupten konnte.

Am 14.7.1763 wurde Johann Simon Mayr in Mendorf geboren. Seinen ersten Musikunterricht erhielt er von seinem Vater, der in Mendorf als Schullehrer und Organist wirkte. Bei den Benediktinern im Kloster Weltenburg ging er zur Schule und wurde auch musikalisch unterrichtet. 1773 kam Mayr nach Ingolstadt, wo er aufgrund seiner Begabung einen Freiplatz am dortigen Jesuitenkolleg erhalten hatte. 1777 immatrikulierte er sich an der Universität, nebenher versah er die Orgeldienste bei den Augustinern und bei der „Unteren Stadtpfarrkirche St. Moritz“. Im Jahr 1787 fand Simon Mayr mit dem Freiherren Thomas von Bassus, der neben Weishaupt zu den Stiftern des Illuminatenordens gehörte, einen aufgeschlossenen Förderer. Über den Freiherren gelangte Simon Mayr zu Studienaufenthalten nach Bergamo und Venedig wo seine „Karriere“ als Opernkomponist begann. 1803 wurde Simon Mayr schließlich zum Maestro die Capella an der Basilika S. Maria Maggiore in Bergamo gewählt, ein Amt, das er trotz verlockender Angebote bis an sein Lebensende innehatte. 1845 starb er hochgeachtet in Bergamo.

Mit seinem unermüdlichen Wirken begründet er das städtische Musikleben neu. Sein Schaffen umfaßt etwa 80 Opern, Sinfonien, Kammermusik und etwa 600 Kirchenmusikwerke. Nur ein Bruchteil seiner Komposition liegt heute im Druck vor.

Simon Mayr, ein Zeitgenosse von Haydn, Beethoven und Rossini, war einer der berühmtesten Opernkomponisten zu Beginn des 19. Jahrhunderts. In Metropolen wie Rom und Mailand, London und Paris, Wien und Lissabon wurden seine Werke aufgeführt. Er gilt als „Vater der italienischen Oper“. Sein berühmtester Schüler war Gaetano Donizetti.